Rückblick 2020
2020 widmeten sich die Koblenzer Wochen der Demokratie dem Motto „75 Jahre später – aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen“. Damit erinnerte die Veranstaltungsreihe an die Befreiung von Auschwitz durch die Soldaten der Roten Armee im Jahr 1945.
Aufgrund der Corona-Pandemie musste die für das Frühjahr geplanten Demokratiewochen kurzfristig verschoben werden. Trotz oder gerade wegen der Pandemie fand sie aber dann vom 01.09. – 03.10.2020 mit vielfältigen Angeboten von zahlreichen Akteurinnen und Akteuren in einem Mix aus Online- und Offline-Formaten statt.
Wegen der pandemie-bedingten Planungsunsicherheiten wurde auf ein Programmheft verzichtet. Das Programm konnte über die Webseite eingesehen werden.
Grußwort von Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz Malu Dreyer, Schirmherrin der Koblenzer Wochen der Demokratie 2020:
Sehr geehrte Herren und Damen,
die Koblenzer Wochen der Demokratie laden auch in diesem Jahr wieder zur konstruktiven Auseinandersetzung mit Demokratie ein und öffnen in vielseitigen Veranstaltungen Raum für Diskussion, zum Austausch und zur Unterhaltung. Unter dem Motto: „75 Jahre später – Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen“ erinnern sie auch an die Befreiung von Auschwitz durch Soldaten der Roten Armee im Januar 1945.
Auschwitz ist zum Inbegriff der nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen, insbesondere des Holocaust an den europäischen Juden und Jüdinnen geworden. Es ist ein Mahnmal, dass uns daran erinnert, für Demokratie und Menschenrechte überall auf der Welt einzustehen.
Die Verbrechen der Nationalsozialisten und das unfassbare Leid der Opfer dürfen niemals vergessen werden! Die Erinnerung an die grauenvollen Verbrechen während der NS-Zeit lehrt uns, wachsam zu sein und mit aller Kraft jedweden Bestrebungen entgegenzutreten, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden.
Gerade in Zeiten, in denen Gewalt und Menschenfeindlichkeit wieder aufkeimen, ist es umso wichtiger, das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie zu unterstützen und entschieden unsere Stimme gegen Rassismus, Antisemitismus und die Verachtung von Minderheiten zu erheben.
Ich danke den Organisatoren und Organisatorinnen sowie allen Beteiligten für ihr Engagement rund um die Koblenzer Demokratiewochen und wünsche allen interessierten Bürgern und Bürgerinnen wertvolle Eindrücke und schöne Begegnungen in Koblenz.
Malu Dreyer
Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz
Grußwort von PD Dr. Margit Theis-Scholz, Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz:
Die im Jahr 2018 erstmals veranstalteten „Koblenzer Wochen der Demokratie“ mit ihrem für die Entstehung der Bundesrepublik so wichtigen Thema der „Rittersturzkonferenz“ fanden eine große Resonanz, die zahlreichen Veranstaltungen waren sehr gut besucht. So wurde die Veranstaltungsreihe 2019 unter dem Titel „Wozu Demokratie? Weil wir die Wahl haben!“ fortgeführt. In diesem Jahr widmen sich die „Koblenzer Wochen der Demokratie“ ebenfalls einem aktuellen Thema. Unter dem Motto „75 Jahre später – Aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen“ soll auch 2020 wieder eine intensive Auseinandersetzung mit der demokratischen Kultur angeregt werden.
Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee die Konzentrationslager von Auschwitz. Mehr als 1 Millionen Menschen hatten die Nazis dort zuvor ermordet. Auschwitz erinnert an die Gräueltaten, zu denen Menschen imstande sind – angetrieben von Ideologien, Rassenfeindlichkeit und Menschenhass.
In Zeiten, in denen wir einen besorgniserregenden Rassismus, eine zunehmende Intoleranz und eine Welle von Hassdelikten erleben, ist es umso wichtiger, daran zu erinnern und Verbindungen zu gegenwärtigen und zukünftigen Problemen und Entwicklungen sichtbar zu machen.
Die „Koblenzer Wochen der Demokratie“ wollen dem Auftrag, den uns unsere Geschichte auferlegt, nachkommen: zu erinnern und nie wieder zuzulassen, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen und Demokratie zu leben.
Ich würde mich freuen, wenn die unterschiedlichen Formate und Ausrichtungen unserer Veranstaltungsreihe auch in diesem Jahr zahlreiche Impulse für eine lebendige Diskussion über unsere demokratiegeprägte Gesellschaft setzen.
PD Dr. Margit Theis-Scholz
Kulturdezernentin der Stadt Koblenz